Schlosskirche

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Schlosskirche
Schlossstr. 2
88045 Friedrichshafen
Tel. +49 7541 21308

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Öffnungszeiten
Ostern bis Anfang November, täglich 9 – 18 Uhr, außer Do 11 – 18 Uhr (ab Oktober bis 17 Uhr). Während Gottesdiensten, Trauungen, Konzerten und Konzertvorbereitungen sind keine Besichtigungen möglich.

Die Schlosskirche mit den beiden 55 m hohen Kuppeltürmen aus Rorschacher Sandstein ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde von 1695 bis 1701 unter Leitung von Christian Thumb erbaut und am 8.10.1702 mit dem Patrozinium St. Andreas und Panteleon eingeweiht. Die Stuckaturen schuf Johann Schmuzer (Wessobrunn) mit seinen Söhnen.

Nach Aufhebung des Priorats Hofen 1802 stand die Kirche zehn Jahre leer, bis sie durch König Friedrich von Württemberg im Sommer 1812 der neu gebildeten evangelischen Kirchengemeinde zugewiesen wurde.

Dem Luftangriff am 28.4.1944 fielen der Dachstuhl der Kirche, Helm und Innenausbau des Südturms, die Orgel und der größte Teil der Kirchenbänke zum Opfer. Weil kein Notdach errichtet werden durfte, waren die unbeschädigten Deckengewölbe der Witterung nun ausgesetzt, so dass sich die Deckenbilder mit der Zeit auflösten und der wertvolle Stuck ab Herbst 1945 zum größten Teil von der Kirchendecke stürzte. Nur unter den Emporen ist der Originalstuck erhalten.

Erst 1947/48 konnte mit Schweizer Hilfe ein Notdach errichtet werden. 1949-1952 folgte die Wiederherstellung des Innenraums mit Rekonstruktion der Stuckdecke in vereinfachten Formen durch Joseph Schnitzer und seine Söhne. Am 1.7.1951 erfolgte die Wiedereröffnung der Schlosskirche und wurde der evangelischen Gemeinde zurückgegeben. Die anschließende Außenerneuerung ging 1959 mit der Errichtung eines neuen Kirchendachs zu Ende.

Evangelisches Pfarramt, Schlosskirche 1, Tel. +49 7541 21308, www.schlosskirche-fn.de 

Schloss Friedrichshafen

Das Schloss Friedrichshafen ist aus dem ehemaligen Benediktinerpriorat Hofen hervorgegangen, das im Zuge der Säkularisierung 1806 in den Besitz des Königreichs Württemberg gelangt ist. Die ab 1695 erbaute vierflügelie Klosteranlage wurde unter König Wilhelm I. von Würrtemberg in den Jahren 1823 bis 1830 nach den Plänen des damaligen Hofbaumeisters Giovanni Salucci zu königlichen Sommerresidenz umgebaut. Den monotonen Südflügel der Klosteranlage verlieh eine in der Mitte eingebaute zweigeschossige Loggia mit aufgesetztem Halbgeschoss ein schlossähnliches Aussehen. Im westlichen Flügel befanden sich die königlichen Privaträume, während im östlichen Flügel die Gesellschaftsräume und die Gästezimmer eingerichtet waren.

Bei Luftangriffen wurde das Schloss 1944 durch Brandbomben schwer beschädigt. Während die Nebengebäude fast völlig in Schutt und Asche gelegt wurden, brannten die drei Flügel des Schlosses bis auf die Gewölbe des Erdgeschosses und die steinernen Außenmauern nieder. Die Errichtung eines Notdachs im Winter 1948/49 bewahrte die Ruine vor dem weiteren Zerfall. In den Jahren 1951 bis 1965 erfolgte ein denkmalgerechter Wiederaufbau des Schlosses. Vom Wirtschaftsteil wurde nur der Südflügel wiederhergestellt.

Heute bewohnt die herzogliche Familie den West- und Südflügel der ehemaligen Residenz; im Ostflügel ist die herzögliche Verwaltung, die Hofkammer, untergebracht.
Eine Innenbesichtigung ist nicht möglich.


Ehemals befand sich das Dorf Hofen mit dem Buchhorner Grafensitz auf diesem Landvorsprung. Vor etwa 1000 Jahren wurde erstmals die katholische Andreaskirche gebaut. Gräfin Bertha von Buchhorn stiftete 1085 zusätzlich ein Benediktiner Frauenkloster, das dem Heiligen Pantaleon geweiht wurde. Etwa zehn Jahre später ging Hofen nach einem Erbstreit an den Besitz der Welfen, die das Kloster nach wiederum zehn Jahren an die Benediktiner-Abtei Weingarten überließen. Das Frauenkloster wurde nach 1400 aufgelöst und diente nur noch als Sitz eines Propstes der Abtei Weingarten. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges setzten die Schweden 1634 ganz Hofen in Flammen. Dorf, Kirche und Kloster waren zerstört. Die heutige aus Rorschacher Sandstein und mit Stuck verzierte Kirche im barocken Stil wurde zusammen mit einer noch größeren Klosteranlage als Männerkonvent wiederaufgebaut. 1702 wurde sie wie die ehemals verwüsteten Gebäude erneut mit dem Patrozinum St. Andreas und Pantaleon geweiht. Der Bau wurde vom Architekten Christian Thumb entworfen, der auch an anderen berühmten Barockbauwerken beteiligt war. Vielleicht kennen Sie die St. Michael Kirche in München oder die Jesuiten Kirche im Schweizer Solothurn. Das Kloster wurde 1802 säkularisiert und Hofen wurde durch den Pariser Frieden vier Jahre später an das Königreich Württemberg übergeben. König Friedrich I. fügte 1811 Buchhorn und Hofen zusammen zur Stadt Friedrichshafen. Seit 1812 ist die Schlosskirche evangelisch, wie die Konfession des Königs. Interessant ist, dass es damals nur 13 evangelische Gemeindemitglieder gab. Sein Sohn Wilhelm ließ  die Klosteranlage zur Sommerresidenz des Württemberger Hauses umbauen. Vom Schlosshof aus sehen Sie im Park ein Karussell aus dem Jahre 1827. Dieses Karussell ließ Wilhelm I. seinen Kindern bauen.

Unter dem Kirchenschiff der Schlosskirche wurde seltsamerweise ein Weinkeller anstatt einer Krypta gebaut, welcher im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzkeller genutzt wurde. Auch drei Turmglocken wären im Krieg fast umfunktioniert und zu Waffen verarbeitet worden. 

Veranstaltungen und Führungen in der Schlosskirche und am Schloss Friedrichshafen.